Ukraine aktuell: USA sagen der Ukraine weitere Finanzhilfe zu
DW
Die US-Regierung will die Ukraine mit weiteren 500 Millionen Dollar unterstützen. Das Pentagon sieht bisher nur einen kleinen russischen Truppenabzug bei Kiew. Und Moskau bietet Feuerpause für Mariupol an. Ein Überblick.
Das Wichtigste in Kürze:
Nach Angaben des Weißen Hauses in Washington erhält die Ukraine weitere finanzielle Unterstützung der Vereinigten Staaten. US-Präsident Joe Biden habe seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat 500 Millionen US-Dollar (rund 448 Millionen Euro) an direkter Haushaltshilfe zugesichert. Beide hätten außerdem darüber gesprochen, wie die USA der Ukraine weiter militärische, wirtschaftliche und humanitäre Hilfe zukommen lassen könnten, teilte das Weiße Haus in Washington mit. Man habe sich auch darüber ausgetauscht, wie die USA die wichtigsten Ersuchen der Ukraine um sicherheitspolitische Unterstützung erfüllen könnten und welche "kritischen Auswirkungen diese Waffen auf den Konflikt" haben würden. Selenskyj sagte, es sei über Verteidigungsmaßnahmen, ein neues Paket von Sanktionen sowie über finanzielle und humanitäre Hilfen gesprochen worden.
Der angekündigte russische Truppenabzug im Raum Kiew hält sich nach Einschätzung der US-Regierung in engen Grenzen. "Wir haben in den letzten 24 Stunden gesehen, dass ein kleiner Prozentsatz der Truppen, die (...) Russland gegen Kiew in Stellung gebracht hatte, verlegt wurde, wahrscheinlich etwa 20 Prozent der Truppen", sagte Pentagon-Sprecher John Kirby. Einige dieser Soldaten seien nach Belarus verlagert worden. Nach Gesprächen mit der Ukraine in der Türkei hatte Russland am Dienstag zugesagt, seine Kampfhandlungen bei Kiew und Tschernihiw deutlich zurückzufahren. Die Soldaten würden jedoch nicht zurück nach Russland verlegt, sagte Kirby.
Die ukrainische Hauptstadt sei weiterhin von Luftangriffen bedroht, sagte Kirby. Er verwies darauf, dass die Bodentruppen rund um Kiew zuletzt ohnehin kaum noch Fortschritte gemacht hätten. Man beobachte, dass das russische Militär nun im Donbass in der Ostukraine viel aktiver sei. Die US-Regierung geht davon aus, dass die private russische Sicherheitsfirma "Wagner Gruppe" sich aktuell mit rund 1000 Söldnern auf diese Region konzentriere. Russland setze dort nun verstärkt auf Luftangriffe.
Die russischen Streitkräfte haben nach US-Angaben unterdessen mit einem Rückzug von der Zone um die Atomruine Tschernobyl begonnen. Russische Soldaten würden die Gegend verlassen und in das benachbarte Belarus abziehen, sagte ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums. Er sprach von einer "Neupositionierung" der Streitkräfte.