
Ukraine aktuell: Stromversorgung in Odessa wahrscheinlich für Monate unterbrochen
DW
Russische Drohnen verursachen in der südukrainischen Hafenstadt massive Stromausfälle. Deutschland verspricht der Ukraine weitere Waffen. Die russische Armee ändert ihre Taktik. Unser Überblick.
Das Wichtigste in Kürze:
Deutschland hat nach Angaben des ukrainischen Botschafters in Berlin, Oleksii Makeiev, Zusagen für weitere Waffenlieferungen gemacht. "Im direkten Gespräch wurden uns mehr Waffen und weitere Munition zugesichert. Welche, werden wir zu gegebener Zeit gemeinsam bekanntgeben", sagte Makeiev der Zeitung "Welt am Sonntag". An der Front würden dringend weitere Flugabwehrsysteme, Panzerhaubitzen, Geparde und Munition gebraucht. "Außerdem sind wir weiter im Gespräch über die Lieferung von Marder- und Leopard-Panzern. Die Entscheidung darüber liegt aber bei der Bundesregierung", sagte der Botschafter.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Lieferung von Leopard-2-Panzern bislang mit der Begründung abgelehnt, dass noch kein anderes NATO-Land solche Panzer zur Verfügung stellt. Die USA signalisierten zuletzt, dass sie darin kein Hindernis sehen.
Weiter sagte Makeiev der Zeitung, die Bundesregierung habe ihm versichert, dass es ohne Zustimmung Kiews nicht zu Verhandlungen mit Russland kommen werde. Momentan brauche die Ukraine keine Vermittler, sondern Verbündete. "Denn Frieden in der Ukraine kann nicht herbeiverhandelt werden, sondern muss erkämpft werden", so Makeiev. "Wenn der Bundeskanzler sagt, der Ukraine werde geholfen, solange sie uns braucht, dann heißt das, bis der letzte russische Soldat von unserem Boden verschwunden ist, einschließlich Donezk, Luhansk und der Krim, dass Reparationen gezahlt und Kriegsverbrecher verurteilt worden sind."
"Nach dem nächtlichen Angriff iranischer Drohnen liegen Odessa und andere Städte und Dörfer der Region im Dunkeln", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft. Mehr als 1,5 Millionen Menschen in der Region seien derzeit ohne Elektrizität. Nur Einrichtungen wie Krankenhäuser und Entbindungsstationen würden noch mit Strom versorgt, teilte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, im Messengerdienst Telegram mit. Die Situation sei "schwierig, aber unter Kontrolle".