Ukraine aktuell: Selenskyj sieht neue deutsche Ukraine-Politik
DW
Der ukrainische Präsident Selenskyj lobt Deutschland nach einem Telefonat mit Bundeskanzler Scholz. Die Weltbank hat düstere Wirtschaftsprognosen für die Ukraine, aber auch für Russland. Der Überblick.
Das Wichtigste in Kürze:
Nach einem Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz sieht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine positive Änderung der deutschen Position gegenüber Kiew. "Ich habe heute mit Bundeskanzler Olaf Scholz darüber gesprochen, wie man alle Kriegsverbrecher zur Rechenschaft ziehen kann. Und darüber, wie man die Sanktionen gegen Russland verschärft und Moskau dazu bringt, Friedensverhandlungen zu führen", sagte Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache.
Er stelle fest, "dass sich die Position Deutschlands in letzter Zeit zugunsten der Ukraine ändert. Und ich halte das für absolut logisch, da eine Mehrheit der Deutschen diese Politik unterstützt. Ich bin ihnen dankbar. Und ich erwarte, dass alles, was wir vereinbart haben, umgesetzt wird."
Deutschland, das in der Anfangsphase der russischen Invasion zögerte, der Ukraine Waffen zu liefern, hat nun zugestimmt, Panzerabwehrwaffen und Raketen zu liefern. Scholz hatte bereits am Freitag erklärt, dass Deutschland die russischen Ölimporte in diesem Jahr beenden könnte. Ein Gasimport-Stopp wäre schwieriger, da das Land erst Möglichkeiten schaffen müsste, um die Gaslieferungen aus Russland zu kompensieren.
In den Städten Charkiw im Nordosten der Ukraine und Mykolajiw an der südwestlichen Schwarzmeerküste sind örtlichen Medienberichten zufolge schwere Explosionen zu hören. "Die russische Armee führt weiterhin einen Krieg gegen die Zivilbevölkerung, weil es an der Front keine Siege gibt", schrieb Regionalgouverneur Oleg Synegubow am Sonntagabend auf Telegram. Am Wochenende waren demnach bei Bombenangriffen in der Region zwölf Zivilisten getötet worden.