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Ukraine aktuell: Selenskyj fordert freie Fahrt für Getreide
DW
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj klagt über einen Schiffs-Stau am Bosporus. Die Kampfpanzer-Debatte geht auch nach dem Treffen in Ramstein weiter. Zu Bachmut gehen die Bewertungen auseinander. Ein Überblick.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat freie Fahrt für Nahrungsmittelexporte über das Schwarze Meer gefordert. Mehr als 100 Schiffe mit Getreide und anderen Erzeugnissen reihten sich gerade in der Nähe des Bosporus aneinander, sagte er in einer Videobotschaft bei einer internationalen Agrarministerkonferenz in Berlin. Sie säßen dort wochenlang fest, weil russische Vertreter vorgesehene Inspektionen blockierten.
Für Europa führte das zu höheren Preisen, machte Selenskyj in seiner Botschaft für die Konferenz unter Vorsitz von Bundesagrarminister Cem Özdemir deutlich. Für Asien bedeute es wachsende Gefahr sozialer Instabilität. Für afrikanische Länder wie Äthiopien und den Sudan sei die Folge, dass Tausende Familien nichts zu Essen hätten. Die Ukraine wolle trotz des russischen Angriffskrieges weiter Nahrungsmittel für die Welt bereitstellen. Trotz andauernder russischer Raketenangriffe auf die Infrastruktur und brutaler Kämpfe in landwirtschaftlich wichtigen Regionen bestellten Bauern weiter die Felder.
Das russische Außenministerium konterte per Pressemitteilung, auf die Reihenfolge der Überprüfung von den 64 in ukrainischen Häfen und Inspektionszonen liegenden Schiffen habe Russland gar keinen Einfluss. Moskau sprach von einem "künstlichen Stau" und erklärte, Kiew lasse sich "allein von selbstsüchtigen Zielen" leiten, "mehr und schneller" zu verkaufen.