Ukraine aktuell: Schweden sieht Sabotage-Verdacht bei Gas-Lecks erhärtet
DW
Am Tatort wurden Teile beschlagnahmt, die nun genau untersucht werden. Der Chef der Atomenergiebehörde ringt um eine Sicherheitszone um das AKW Saporischschja. Ein Überblick.
Der Verdacht auf schwere Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines 1 und 2 hat sich nach Angaben der schwedischen Staatsanwaltschaft erhärtet. Man könne nun bestätigen, dass es in schwedischen Gewässern Detonationen gegeben habe, die zu erheblichen Schäden an den Pipelines geführt hätten, teilten die Strafverfolgungsbehörde und der schwedische Sicherheitsdienst in Stockholm mit.
Bereits zuvor waren etliche Staaten von Sabotage an den Pipelines ausgegangen. Seismologische Institute in Skandinavien hatten eine Detonationsstärke gemessen, die "vermutlich einer Sprengladung von mehreren Hundert Kilogramm" entsprach. Bei den Ermittlungen am Tatort seien Teile beschlagnahmt worden, die nun weiter untersucht würden, kündigte die Staatsanwaltschaft an. Eine von der Polizei geführte Taskforce mit Mitgliedern aus Dänemark, Schweden und Deutschland leite die Ermittlungen, sagte der dänische Außenminister Jeppe Kofod der Nachrichtenagentur Reuters.
Das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja gehört nach Darstellung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) weiter zur Ukraine. Dies sei "offensichtlich", sagte IAEA-Chef Rafael Grossi bei einem Besuch in Kiew. Vor seiner Anreise hatte er sich erneut für eine Sicherheitszone um das AKW stark gemacht. Im Anschluss an die Gespräche in der Ukraine wird der Argentinier in Moskau erwartet.