Ukraine aktuell: "Schlacht um den Donbass" hat begonnen
DW
Laut dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj hat die "Schlacht um den Donbass" begonnen. Russlands Präsident Putin ehrt Soldaten der Butscha-Brigade. CDU und CSU erwägen einen Antrag zu Waffenlieferungen. Ein Überblick.
Das Wichtigste in Kürze:
Die seit Wochen erwartete russische Großoffensive im Osten der Ukraine ist im Gang. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte in einer Videobotschaft, die Regierung in Kiew könne "jetzt feststellen, dass die russischen Truppen die Schlacht um den Donbass begonnen haben, auf die sie sich seit langem vorbereiten". Ein sehr großer Teil der russischen Armee werde nun für diese Offensive verwendet, sagte Selenskyj im Nachrichtendienst Telegram.
Ähnlich hatte sich der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, auf Facebook geäußert. "Es ist die Hölle", schrieb er. "Die Offensive, von der wir seit Wochen sprechen, hat begonnen." Es gebe Kämpfe in Rubischne und Popasna und "unaufhörlich Kämpfe in anderen friedlichen Städten", fügte der Gouverneur hinzu.
Unklar ist die Lage in Kreminna, rund 50 Kilometer nordöstlich von Kramatorsk, dem Zentrum der ukrainisch-kontrollierten Gebiete des Donbass. Nach regionalen Behördenangaben wurde die Kleinstadt von der russischen Armee eingenommen. Der ukrainische Präsidentenberater Oleksij Arestowytsch sagte hingegen dem Fernsehsender Ukraina 24, Kreminna sei "noch nicht von den russischen Besatzern erobert".
Bei dem Versuch, aus Kreminna zu fliehen, wurden laut Gouverneur Hajdaj vier Zivilisten von russischen Soldaten getötet. Vier weitere Zivilisten seien rund 20 Kilometer östlich von Kreminna in der Region Donezk getötet worden, teilte der dortige Gouverneur Pawlo Kyrylenko auf Telegram mit. Durch die Eroberung weiterer Gebiete in der Region könnte Russland einen südlichen Korridor zu der 2014 annektierten Halbinsel Krim herstellen.