Ukraine aktuell: Russland rückt offenbar im Donbass vor
DW
Russische Einheiten haben ihre Angriffe in der Ostukraine verstärkt und offenbar Geländegewinne erzielt. Moskau weist europäische Diplomaten aus und die UN erwarten Millionen Bedürftige. Ein Überblick.
Das Wichtigste in Kürze:
Russland hat in der Nacht zum Dienstag nach eigenen Angaben dutzende Luftangriffe im Osten der Ukraine geflogen. Dies war nach Angaben der Regierung in Kiew der Beginn der befürchteten neuen russischen Offensive im Osten des Landes. Nach Angaben örtlicher Behörden übernahmen russische Einheiten die Kontrolle über die Stadt Kreminna. Dabei sollen nach Angaben des Gouverneurs der Region Luhansk, Serhij Gaidai, mehrere hundert Zivilisten getötet worden sein.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, "hochpräzise luftgestützte Raketen" hätten zahlreiche ukrainische Stellungen in Teilen des Donbass getroffen, darunter seien auch militärische Einrichtungen in den Regionen Luhansk und Charkiw. Das Ministerium forderte alle ukrainischen Soldaten auf, "unverzüglich die Waffen niederzulegen".
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in einer Video-Ansprache am Montagabend, dass "die Schlacht um den Donbass" begonnen habe. Stabschef Andrij Jermak sprach von einer zweiten Phase des Kriegs. Ukrainische Medien berichteten am Dienstag über eine Reihe von teils heftigen Explosionen entlang der Frontlinie in der östlichen Region Donezk und über Beschuss in Marinka, Slawjansk und Kramatorsk.
Auch in Charkiw im Nordosten der Ukraine, in Mykolajiw im Süden und in Saporischschja im Südosten hat es demnach Explosionen gegeben. In vielen Städten und Orten gab es Luftalarm.