Ukraine aktuell: Offenbar Überlebende nach Theaterbeschuss
DW
"Die Menschen kommen lebend heraus!", schrieb ein Parlamentsabgeordneter. Hunderte wurden nach einem Bombenangriff auf das Theater im südukrainischen Mariupol vermisst.
Das Wichtigste in Kürze:
Die Menschen in der Ukraine wollten frei leben und sich nicht einem anderen Land unterwerfen, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft an die Abgeordneten des Bundestags. In seinem Land seien nun Zivilisten und Soldaten wahllos Ziel russischer Angriffe. "Wieder versucht man in Europa, das ganze Volk zu vernichten", sagte er laut Übersetzung. Die Bundestagsabgeordneten waren vor der Rede aufgestanden und begrüßten den auf einer Videoleinwand zugeschalteten Selenskyj mit Applaus.
Selenskyj warf Deutschland vor, nicht genug getan zu haben, um den Krieg zu verhindern. Deutschland habe daran mitgewirkt, eine Mauer zu errichten, um die Ukraine zu isolieren und Russland auszuliefern, sagt er. Als Beispiel nannte er das lange Festhalten an der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 und die Weigerung des Westens, der Ukraine eine Mitgliedschaft in der NATO zu ermöglichen. An Bundeskanzler Olaf Scholz richtete Selenskyj zum Abschluss seiner rund zehnminütigen Rede den Appell: "Reißen Sie diese Mauer nieder, unterstützen Sie uns."
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt drückte in einer Rede Entsetzen über den russischen Krieg gegen die Ukraine aus und sicherte Kiew die Solidarität Deutschlands zu. "Wir sehen euch, wir sind in Gedanken bei euch und bei denen, die um euch trauern", sagte die Grünen-Politikerin vor Selenskyjs Ansprache. Die Parlamentssitzung hatte mit leichter Verspätung begonnen. Es habe technische Probleme gegeben, weil es in Kiew "einen Anschlag in unmittelbarer Nähe" gab, sagte Göring-Eckardt.