
Ukraine aktuell: Mehr als 10.000 tote ukrainische Soldaten
DW
Krieg fordert viele Opfer. Kiew gibt eine vorläufig offizielle Zahl bekannt. US-Präsident Biden unterbreitet ein Gesprächsangebot. Der Weltbankchef Malpass rechnet mit deutlich höheren Wiederaufbaukosten. Ein Überblick.
Das Wichtigste in Kürze:
Im Krieg gegen Russland sind nach Angaben eines hochrangigen Beraters von Präsident Wolodymyr Selenskyj bereits bis zu 13.000 ukrainische Soldaten getötet worden. Es gebe offizielle Schätzungen des Generalstabs "und diese gehen von 10.000 bis 13.000 Toten aus", so Mychailo Podoljak . Selenskyj werde die genauen Zahlen nennen, "wenn der richtige Moment gekommen ist". Die USA schätzen, dass seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar mehr als 100.000 Angehörige der russischen Armee getötet oder verwundet wurden. Auf ukrainischer Seite dürften es ähnlich viele Opfer sein, sagte General Mark Milley im vergangenen Monat.
US-Präsident Joe Biden ist bereit, mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sprechen, wenn dieser bereit sei, den Krieg in der Ukraine zu beenden. "Lassen Sie mich meine Worte sehr sorgfältig wählen", sagt Biden auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Washington. "Ich bin bereit, mit Herrn Putin zu sprechen, wenn er tatsächlich ein Interesse daran zeigt, einen Weg zur Beendigung des Krieges zu finden. Das hat er noch nicht getan."
Er werde jedoch nicht im Alleingang mit Putin sprechen, sondern nur in Absprache mit den NATO-Verbündeten. Bidens Staatsgast Macron sagte, er werde weiterhin mit dem russischen Präsidenten im Gespräch bleiben, um eine Eskalation zu verhindern und um konkrete Ziele, zum Beispiel beim Schutz von Atomkraftwerken, zu erreichen.
Bei den finanziellen Unterstützern der Ukraine sind nach Darstellung der Weltbank bislang keine Ermüdungserscheinungen zu erkennen. Es gebe allerdings eine "gigantische Frustration", dass Russland den Krieg fortsetze, sagt der Chef der Weltbank, David Malpass, auf der Konferenz "Reuters Next". Er rechne mit deutlich höheren Wiederaufbaukosten als die bislang veranschlagten 350 Milliarden Dollar.