Ukraine aktuell: Lagebesprechung nahe der Front
DW
Präsident Selenskyj tagt mit seinem Generalstab erstmals im Osten der Ukraine. Russland scheitert mit Nord-Stream-Initiative im Sicherheitsrat. Ungarn billigt den NATO-Beitritt Finnlands. Unser Nachrichtenüberblick.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine erste militärische Lagebesprechung mit dem Generalstab außerhalb der Hauptstadt Kiew abgehalten. "Wir haben die allgemeine Situation in den Frontgebieten besprochen, die Stärkung und den Schutz unserer Grenzen entlang der gesamten Front - vom Gebiet Cherson bis zum Gebiet Charkiw", sagte er in seiner täglichen Videoansprache. Details zu den Ergebnissen der Sitzung nannte er nicht.
Die Lagebesprechung fand demnach in der Industriestadt Dnipro statt, in der es viele Rüstungsbetriebe gibt. Zudem besichtigte Selenskyj die Stadt Saporischschja und die im Gebiet Dnipropetrowsk liegenden Städte Nikopol und Marhanets, die häufig russischen Raketenangriffen ausgesetzt sind. "Russische Raketen haben heute Wohngebäude in Saporischschja getroffen", sagte Selenskyj. Diese seien "verbrannt, teilweise leider zerstört". Er warf Moskau erneut bewussten Terror gegen die Zivilbevölkerung vor.
Selenskyj berichtete auch über sein Treffen mit dem Chef der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA), Rafael Grossi, in Saporischschja. Dort sei es um die Sicherheit des AKW Saporischschja gegangen, das weiter im Süden der Region seit Kriegsbeginn von russischen Truppen besetzt ist. Selenskyj bezeichnet das russische Vorgehen als "radioaktive Erpressung" und den schlimmsten Vorfall in der Geschichte der Kernkraft.