
Ukraine aktuell: Kiew wieder unter Beschuss
DW
Nach dem Verlust seines Flaggschiffs "Moskwa" hat Russland seine Angriffe auf die ukrainische Hauptstadt wieder verstärkt. Moskau erklärt britischen Premier Johnson zur unerwünschten Person. Ein Überblick.
Das Wichtigste in Kürze:
Im Krieg gegen die Ukraine haben russische Einheiten eine Fabrik in der ukrainischen Hauptstadt Kiew angegriffen. Bei dem Beschuss mit "hochpräzisen Langstreckenwaffen" seien Produktionsgebäude der Fabrik zerstört worden, teilte das russische Verteidigungsministerium auf Telegram mit. Schon am Vortag war ein Rüstungskomplex nahe Kiew angegriffen worden. Sicherheitskräfte riegelten das Fabrikgelände im Stadtteil Darnyrskyj am Samstag ab, über ihm stieg Rauch auf (Bild oben). In der Fabrik wurden insbesondere Panzer hergestellt.
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete in Onlinenetzwerken von mehreren Explosionen. Ein Mensch sei getötet und mehrere weitere seien verletzt worden. Bei einem Angriff auf die ostukrainische Großstadt Charkiw wurde nach amtlichen Angaben ebenfalls mindestens ein Mensch getötet. Darüber hinaus seien 18 Menschen verletzt worden. Angriffe wurden auch in der Westukraine im Gebiet Lwiw und einem Militärflugplatz in Olexandrija im Zentrum der Ukraine gemeldet.
In einem Interview des US-Fernsehsenders CNN teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj , mit, mehr als 2500 ukrainische Soldaten seien getötet worden. Selenskyj berichtete zudem von etwa 10.000 verletzten Soldaten auf ukrainischer Seite. Es sei schwer zu sagen, wie viele davon überleben werden.
Selenskyj nannte zum Vergleich ukrainische Zahlen, wonach auf der Seite Russlands bereits 20.000 Soldaten getötet worden seien. Westliche Schätzungen gehen von mehreren Tausend Toten auf russischer Seite aus. Die Führung in Moskau sprach zuletzt von etwa 1350 getöteten Soldaten.