
Ukraine aktuell: Kiew kündigt Gegenoffensive bei Bachmut an
DW
Die ukrainische Armee will russische Schwäche ausnutzen. Präsident Selenskyj ist in der Region Cherson. Ein Überblick.
Die Ukraine bereitet nach eigenen Angaben nahe der seit Monaten heftig umkämpften Stadt Bachmut im Osten des Landes einen Gegenangriff auf die russischen Streitkräfte vor. Die russischen Truppen verlören "deutlich an Kraft" und seien "erschöpft", erklärte der Befehlshaber der ukrainischen Bodentruppen, Oleksandr Syrskyj, im Onlinedienst Telegram. "Wir werden diese Gelegenheit sehr bald nutzen, so wie wir es bei Kiew, Charkiw, Balaklija und Kupjansk getan haben". Russland wolle Bachmut um jeden Preis einnehmen und scheue weder Verluste an Menschen noch an Material, sagte Syrskyj weiter.
Die Ankündigung erfolgte einen Tag nach einem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an der Front bei Bachmut. Selenskyj hatte dort unter anderem bei den Kämpfen verletzte Soldaten besucht und den Soldaten für ihren Einsatz gedankt.
Inzwischen besuchte Staatschef Selenskyj auch die teils von Russland zurückeroberte südukrainische Region Cherson. "Arbeitsbesuch in der Region Cherson. Im Dorf Posad-Pokrowskje, wo Häuser und zivile Infrastruktureinrichtungen infolge der russischen Invasion beschädigt wurden", schrieb Selenskyj in einem Beitrag in Onlinenetzwerken. Er habe "mit den Einheimischen über ihre Probleme und Bedürfnisse gesprochen".
Vom Präsidentenbüro verbreitete Bilder zeigten die stark zerstörte Ortschaft, die bis zum Rückzug russischer Truppen im November von Russland besetzt worden war. Der ukrainische Präsident besuchte auch ein durch russische Angriffe auf ukrainische Energieanlagen stark beschädigtes Kraftwerk. Ein Großangriff Kiews zur Rückeroberung von Cherson hatte die russischen Truppen zum Rückzug aus dem nördlichen Teil der Region gezwungen, einer landwirtschaftlichen Schlüsselregion. Insbesondere die Stadt Cherson ist seitdem immer wieder Ziel russischer Luftangriffe.