Ukraine aktuell: Guterres fordert freie Fahrt für russische Düngemittel
DW
UN-Generalsekretär António Guterres hat in Istanbul den freien Zugang russischer Nahrungs- und Düngemittel auf den Weltmarkt angemahnt. Moskau wehrt sich gegen einen möglichen EU-Einreisestopp. Unser Überblick.
Das Wichtigste in Kürze:
Bei einem Besuch in der türkischen Metropole Istanbul hat UN-Generalsekretär António Guterres die Eröffnung des gesicherten Ausfuhr-Korridors für Getreide aus der Ukraine begrüßt. "Was für eine beeindruckende und inspirierende Operation", sagte Guterres im Kontrollzentrum, das eigens für das Getreide-Abkommen in Istanbul eingerichtet wurde.
Der Export ukrainischen Getreides sei aber nur ein Teil der Lösung. Genauso müsse russischen Nahrungs- und Düngemitteln der ungehinderte Zugang zu den weltweiten Märkten ermöglicht werden, so Guterres. Trotz des Abkommens gebe es dabei aber noch "Hindernisse", sagte der UN-Generalsekretär und warnte, ohne die Düngemittel könnte es im kommenden Jahr nicht genügend Lebensmittel geben. Um die Märkte zu beruhigen und die Preise für die Verbraucher zu senken, sei es jedoch von "entscheidender Bedeutung, dass mehr Lebensmittel und Düngemittel aus der Ukraine und Russland ausgeführt werden".
Agrarexporte über die ukrainischen Schwarzmeerhäfen waren wegen des russischen Angriffskrieges zuletzt monatelang blockiert gewesen. Die Kriegsgegner Ukraine und Russland hatten am 22. Juli unter UN-Vermittlung jeweils getrennt mit der Türkei ein Abkommen unterzeichnet, um von drei Häfen Getreideausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen. Es wird geschätzt, dass mehr als 20 Millionen Tonnen Getreideerzeugnisse in der Ukraine lagern. Im Zuge der Einigung unterzeichneten die UN und Russland auch eine separate Absichtserklärung. Diese sieht nach UN-Angaben vor, den Export von russischen Lebensmitteln und Düngemitteln zu fördern.