
Ukraine aktuell: Gazprom dreht Lettland Gashahn zu
DW
Die Begründung, die der Energieriese liefert, ist eher nichtssagend. Mit harschen Worten hat der ukrainische Präsident auf den Angriff auf ein Gefängnis in der Region Donezk reagiert. Der Überblick.
Der russische Energiekonzern Gazprom hat die Gaslieferungen nach Lettland eingestellt. Das Unternehmen begründete dies auf Telegram mit "Verstößen gegen die Bedingungen für die Gasentnahme", ohne diese jedoch näher zu benennen. Die lettische Regierung wollte nach früheren Angaben bis 2023 von russischem Gas unabhängig werden.
Gazprom hatte seit Beginn des russischen Einmarschs in der Ukraine mehreren EU-Staaten kein Erdgas mehr zur Verfügung gestellt, darunter Polen und Bulgarien. Die Länder waren nicht bereit, in Rubel zu zahlen, wie es Kremlchef Wladimir Putin als Reaktion auf die Sanktionen des Westens verlangt. Bestehende Verträge lauteten meist auf Euro oder Dollar. Zuletzt hatte Gazprom auch die Lieferungen nach Deutschland stark gedrosselt.
Der russische Staatskonzern beklagte, mit einer aus Kanada nach Europa zurückgekehrten Gasturbine gebe es weiter Probleme. Ohne Absprache und entgegen dem Vertrag mit Gazprom sei das Bauteil nach Deutschland und nicht direkt nach Russland gebracht worden, erklärte der Vize-Chef des Staatskonzerns, Witali Markelow. Nur wenn es Garantien der EU und Großbritanniens für die Nichtanwendung westlicher Sanktionen gebe, könne Russland die Turbine annehmen.