
Ukraine aktuell: EU-Ratspräsident Michel flüchtet vor Raketenangriff
DW
EU-Ratspräsident Michel muss sich während seines Besuchs in Odessa in Sicherheit bringen. Russlands Verteidigungsministerium meldet mehr als 200 neue Angriffe auf die Ukraine. Ein Überblick.
Das Wichtigste in Kürze:
EU-Ratspräsident Charles Michel hat sich während seines Besuchs in der ukrainischen Hafenstadt Odessa vor Raketenangriffen in Sicherheit bringen müssen. Michel habe ein Gespräch mit dem ukrainischen Regierungschef Denys Schmyhal unterbrochen, "um Schutz zu suchen, als erneut Raketen in der Region Odessa einschlugen", sagte ein EU-Vertreter.
Michel erklärte im Onlinedienst Twitter, Anlass seines Besuchs in der südukrainischen Stadt sei der Europatag, den die EU alljährlich am 9. Mai begeht. "Ihr seid nicht allein. Die EU steht an eurer Seite", versicherte der Ratspräsident und verurteilte die "russische Aggression" gegen die Ukraine.
Michel beklagte in Odessa auch die Auswirkungen des russischen Krieges auf die globalen Lieferketten, insbesondere im Hinblick auf Getreidelieferungen, die wegen der "russischen Blockade des Schwarzen Meers im Hafen festsitzen". Diese Blockade schade nicht nur der ukrainischen Wirtschaft, sondern gefährde auch "die globale Ernährungssicherheit".
Kurz nach der Rede von Kremlchef Wladimir Putin auf dem Roten Platz in Moskau hat Russlands Verteidigungsministerium mehr als 200 Angriffe gemeldet. Mit Raketen und Artillerie seien unter anderem Kommandoposten und Lager mit militärischer Ausrüstung beschossen worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Bei den Angriffen seien insgesamt 350 ukrainische Soldaten getötet worden, behauptete er. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.