
Ukraine aktuell: Deutsch-russisches Forum Petersburger Dialog löst sich auf
DW
Der Petersburger Dialog, ein zivilgesellschaftliches deutsch-russisches Diskussionsforum, steht wegen des Krieges in der Ukraine vor dem Aus. Der ukrainische Geheimdienst durchsucht mehrere Klöster. Ein Überblick
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Das Wichtigste in Kürze:
Die Mitgliederversammlung des Petersburger Dialogs habe auf Antrag des Vorstands beschlossen, sich im ersten Quartal 2023 im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung aufzulösen, teilte das Forum in Berlin mit. Der Vorstand sei gebeten worden, die dazu notwendigen Schritte einzuleiten. "Angesichts des verbrecherischen Angriffskrieges und der Frontstellung gegen die westlichen Demokratien ist ein Dialog in diesem Format nicht mehr möglich", hieß es zur Begründung. Den Petersburger Dialog hatten im Jahr 2001 Russlands Präsident Wladimir Putin und der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder ins Leben gerufen.
In der Ukraine hat der Geheimdienst SBU Razzien in mehreren Klöstern der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats vorgenommen und das mit Spionageabwehr begründet. Durchsucht wurde dabei auch das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Höhlenkloster in der Hauptstadt Kiew, wie die Behörde mitteilte. Unterstützt wurde der Geheimdienst von Polizei und Nationalgarde. Ziel sei es, eventuell gelagerte Waffen und sich versteckende Spione und Saboteure aufzuspüren, hieß es. Durchsucht wurden auch mehrere Klöster der Kirche im westlichen Gebiet Riwne.