Ukraine aktuell: Der Korridor aus Mariupol bleibt verschlossen
DW
Die Menschen in der umkämpften Hafenstadt warteten vergeblich auf ein Hoffnungszeichen. Die Ukraine meldet militärische Erfolge. Die EU-Parlamentspräsidentin besucht Kiew. Ein Überblick.
Das Wichtigste in Kürze:
Der Konvoi des Internationalen Roten Kreuzes, der Einwohner aus Mariupol evakuieren sollte, kehrt um. Die Lage mache es unmöglich, mit dem Hilfseinsatz fortzufahren, heißt es in einer Stellungnahme des IKRK. Am Samstag solle ein weiterer Versuch unternommen werden. Immer wieder sind geplante Feuerpausen in den vergangenen Tagen nicht eingehalten worden. Die Hoffnungen auf humanitäre Fluchtkorridore für die Evakuierung von Zivilisten sind nun auch an diesem Freitag zerstoben. Dabei spitzt sich die humanitäre Lage in der Stadt Tag für Tag zu. Der Bürgermeister der Stadt hatte in dieser Woche erklärt, dass noch immer 170.000 Einwohner in Mariupol eingeschlossen seien. Sie hätten keinen Strom und die Lebensmittelvorräte gingen zur Neige.
Lediglich in der nahe gelegenen und von russischen Truppen besetzten Stadt Berdjansk begann die Evakuierung von Menschen, die aus Mariupol dorthin geflüchtet waren. Sie bestiegen Busse für die Fahrt in das von ukrainischen Behörden kontrollierte Saporischschja. Wer ein Auto hat, sollte sich der Bus-Kolonne anschließen.
Der neuerliche Versuch für einen humanitären Korridor folge einem Appell von Kanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, teilte das Ministerium in Moskau weiter mit.