Ukraine Aktuell: Belarus spricht nach Raketeneinschlag von möglicher Provokation
DW
Die belarussische Regierung ist nach dem Fund einer ukrainischen Rakete auf ihrem Staatsgebiet der Meinung, "irgendeine Art von Absicht" Kiews stecke dahinter. Der Botschafter wurde einbestellt. Ein Überblick.
Der Sekretär des belarussischen Sicherheitsrats sieht in dem Eindringen einer ukrainischen S-300-Luftabwehrrakete in den Luftraum des Landes keinen Unfall. Das sagte er laut einem Bericht der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA dem Sender Sputnik Belarus. Demnach soll es aus Sicht des Sicherheitsexperten sehr wahrscheinlich sein, dass hinter dem Vorfall "irgendeine Art von Absicht" Kiews stecke.
Aus dem Verteidigungsministerium in Minsk heißt es nach dem Fund einer Flugabwehrrakete auf belarussischem Staatsgebiet: "Entweder wurde die ungelenkte Flugabwehrrakete wegen der schlechten Ausbildung der Mannschaft unabsichtlich abgefeuert, oder die Rakete war defekt, oder aber es handelt sich um absichtliche Provokation der ukrainischen Streitkräfte." Eine entsprechende Stellungnahme verbreitete der Chef der belarussischen Flugabwehr, Kirill Kasanzew, auf Telegram.
Staatsmedien in Minsk hatten am Donnerstag berichtet, dass eine ukrainische S-300-Rakete abgeschossen worden sei, die rund 15 Kilometer weit in belarussisches Territorium geflogen war. Kurz darauf wurde der ukrainische Botschafter in Belarus ins Außenministerium zitiert, wo ihm eine Protestnote wegen des Zwischenfalls überreicht wurde. Kiew seinerseits hat die Bereitschaft erklärt, an der Aufklärung des Vorfalls mitzuarbeiten.