Ukraine aktuell: 6600 Zivilisten durch Fluchtkorridore evakuiert
DW
6600 Zivilisten sind aus den Kampfgebieten evakuiert worden - deutlich weniger als am Vortag. Präsident Selenskyj appelliert abermals an Russland. Viele ukrainische Soldaten sterben bei Luftangriff. Der Überblick.
Das Wichtigste in Kürze:
Am 24. Tag des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind nach ukrainischen Angaben 6623 Personen durch Fluchtkorridore aus dem Kampfgebiet gebracht worden. Nach Angaben eines hochrangigen Beamten im Büro von Präsident Wolodymyr Selenskyj konnten gut 4000 Menschen die von russischen Truppen belagerte Hafenstadt Mariupol verlassen - und damit weniger als halb so viel wie am Freitag.
Insgesamt standen über den Tag hinweg nach ukrainischen Angaben zehn Fluchtkorridore bereit. So führten vier Fluchtrouten aus dem umkämpften Gebiet Luhansk im ostukrainischen Donbass in die Stadt Bachmut. Auch aus Dörfern und Städten rund um die Hauptstadt Kiew führten Korridore hinaus. Die Routen werden für jeden Tag neu angekündigt. Insgesamt seien seit Beginn des russischen Angriffskriegs 190.000 Zivilisten aus den Frontgebieten gebracht worden, erklärte Vizeregierungschefin Irina Wereschtschuk. Mehr als 3,3 Millionen Flüchtlinge haben nach Angaben von Wereschtschuk die Ukraine in eines der westlichen Nachbarländer verlassen.
Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden seit Kriegsbeginn 847 zivile Todesopfer sowie 1399 Verletzte dokumentiert. Beide Zahlen dürften aber deutlich höher liegen, da das zuständige Büro des Hohen Kommissars für Menschenrechte (OHCHR) viele Berichte aus schwer getroffenen Städten noch nicht verifizieren konnte. Allein in Kiew sprechen die Behörden von 228 Menschen.