Uganda kämpft mit seinem Corona-Rekord
n-tv
Fast zwei Jahre waren die Schulen in Uganda wegen der Corona-Pandemie geschlossen, länger als in allen anderen Ländern weltweit. Jetzt läuft der Unterricht wieder, doch die katastrophalen Folgen der langen Pause sind noch immer zu spüren.
Vorsichtig öffnet Schuldirektor Isaac Ssempijja die Tür zum Klassenzimmer im ersten Stock der Makindye Junior Grundschule, hoch oben auf einem der Hügel von Ugandas Hauptstadt Kampala. 33 Erstklässler drängen sich darin auf den Bänken, dicht an dicht.
Die Lehrerin erklärt den Schülern gerade die Buchstaben. Mit Bleistiften malen die Kinder "W" in ihr Schulheft. In der letzten Reihe rammen sich zwei Jungs die Ellenbogen in die Rippen, sie kämpfen um jeden Quadratzentimeter Platz auf den Schulbänken. Social Distancing - Fehlanzeige.
Nach fast zwei Jahren, die die Schulen, Kindergärten und Universitäten in Uganda aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen waren, gibt es in Uganda derzeit doppelt so viele Einschulungen. Ein enormes Problem, so Schuldirektor Ssempijja, weil die Grundvoraussetzungen so unterschiedlich seien. "Einige Erstklässler können schon etwas schreiben und lesen, die anderen können nicht einmal stillsitzen", erklärt er.