
TV-Koproduktion von DW und MDR erhält Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreis 2021
DW
Elisabeth Lehmann (MDR) und Monika Sieradzka (DW) haben für ihre Multimedia-Dokumentation "Kinderraub der Nazis – Die vergessenen Opfer" den Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreis 2021 erhalten.
In der Koproduktion, die in der Kategorie Fernsehen ausgezeichnet wurde, geht es um ein bis heute weitgehend unbekanntes NS-Verbrechen: Zehntausende Kinder waren in der Nazizeit von der SS verschleppt worden, die meisten stammten aus Polen. Die Nationalsozialisten brachten sie in deutschen Familien unter und verschleierten ihre Identität. Autorinnen der DW und des MDR stießen bei ihren Recherchen über den Kinderraub in Polen auf weiße Flecken der Geschichtsschreibung. Der mit dem Journalistenpreis ausgezeichnete Beitrag schildert die Schicksale dreier Kinder, die während des Zweiten Weltkriegs, ihrer polnischen Eltern und ihrer Heimat beraubt, in deutschen Familien germanisiert werden sollten. "Ausgesprochen wirkungsvoll betten die Autorinnen das Erlebte der geraubten Kinder historisch ein, belegen es mit Archivdokumenten und Zitaten, reichern die Dokumentation mit Originaltönen, historischen Aufnahmen und Skizzen an und schlagen immer wieder den Bogen in die Gegenwart, zur Aufarbeitung der Geschichte, zur Auseinandersetzung mit den Folgen des Rassenwahns", heißt es in der Begründung der Jury.More Related News