Tunesien: In der Krise wächst der Zorn
DW
Wirtschaftskrise und Corona-Pandemie sorgen in Tunesien für wachsende Armut und politischen Unmut. Handwerker und Betriebe bangen um ihre Existenz. Tariq al-Qizani über die angespannte Lage in Tunis.
Wadi bin Soleiman zückt sein Handy, während er auf einem Stuhl in seinem Keramikgeschäft in der Altstadt von Tunis sitzt. Die Uhr zeigt kurz vor 12 Uhr am Mittag, und er hat noch nicht einen einzigen Kunden in seinem Laden empfangen. Seit die Corona-Pandemie Tunesien erreicht hat, kämpft Soleiman um sein finanzielles Überleben - so wie hunderttausende andere Beschäftigte in der Tourismusbranche. Soleiman hat sich mit seinem 1969 gegründetem Unternehmen einen Namen gemacht. Als einziger Verkäufer in der näheren Umgebung bietet er Keramikprodukte an, die er in seiner eigens angeschlossenen Werkstatt herstellen lässt. Schon aufgrund der langen Jahre im Geschäft will er nicht aufgeben. Mit seinem Unternehmen will er auch das Andenken an seinen 2018 verstorbenen Vater wahren, der den Betrieb fast ein halbes Jahrhundert lang führte.More Related News