TUI feiert mit Kursplus sein Börsen-Comeback
n-tv
Nach einem Jahrzehnt in London kehrt TUI an die Frankfurter Börse zurück. Von der Hauptnotierung am deutschen Handelsplatz erhofft sich der Tourismusriese vor allem eins: Wachstum. Mit einem starken Sommergeschäft und der Expansion in neue Märkte will das Unternehmen eigene Rekorde brechen.
Der Reisekonzern TUI erhofft sich von der Rückkehr seiner Aktie an die Börse Frankfurt als Haupthandelsort Wachstumsimpulse. Die Konzentration auf den deutschen Börsenplatz durch den Rückzug der Hauptnotierung von der Londoner Börse nach zehn Jahren mache die TUI-Aktie attraktiver für globale Investoren, sagte Konzernchef Sebastian Ebel zum traditionellen Läuten der Börsenglocke auf dem Parkett in Frankfurt. "Wir wollen unsere internationale Präsenz ausbauen, weiter profitabel wachsen und mit einfacheren Strukturen dieses Wachstum unterstützen."
Die Aktie startete mit einem Plus von 1,4 Prozent auf 7,73 Euro in den Handel und baute ihre Gewinne aus. Im Juni könnte TUI in den Nebenwerteindex MDax einziehen. Seit 2014 war das Unternehmen wegen der Fusion mit der britischen TUI Travel zugleich am Londoner Aktienmarkt, an der Börse Hannover und im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet. Der Großteil des Aktienhandels hat sich inzwischen nach Deutschland verlagert, deshalb hielt TUI eine Doppelnotierung nicht mehr für sinnvoll. Auch Kostenvorteile und Prestigegewinn sprechen für eine Hauptnotierung an der deutschen Leitbörse.
An der Londoner Börse war das Papier seit dem Höchststand von 54 Pfund im Reiseboomjahr 2018 überwiegend auf Talfahrt. Das spiegelt nach Ansicht des TUI-Managements nicht die guten Geschäftsaussichten angesichts einer ungebrochen hohen Reisenachfrage wider. Von der Corona-Krise, die der Konzern auch dank Staatshilfe überstand, hat sich TUI vollständig erholt. In den vergangenen Jahren konzentrierte sich das Unternehmen darauf, mit Kapitalerhöhungen die Krise zu überstehen. Die Aktie sank so stark, dass sie in London aus dem Index flog. "Das ist jetzt auf Null gestellt - wir wünschen uns, dass wir rein operativ bewertet werden", sagte Finanzchef Mathias Kiep.
Züge sind zu spät, die Schienen verschlissen, Bahnhöfe und Technik nicht up-to-date: Die Deutsche Bahn sieht sich mit einem Sanierungsstau konfrontiert. Gefordert wird deswegen schon länger ein Investitions-Fonds. Aufsichtsratschef Gatzer macht jetzt klar, wie viel Geld aus seiner Sicht gebraucht wird.