
Trump drängt und schimpft, Kiew pocht auf Schlüsselzusage
n-tv
Die Vereinigten Staaten möchten Zugang zu strategisch wichtigen ukrainischen Rohstoffen, ist aber kaum zu Gegenleistungen bereit. Kiew versucht es inzwischen mit einer zweigleisigen Strategie.
Niemand im politischen Kiew hat sich die Zusammenarbeit mit der neuen US-Regierung des 47. Präsidenten Donald Trump als leicht vorgestellt. Dass es so schwer werden würde und sich die Ukraine nun ernsthaft fragen muss, ob sie Washington überhaupt noch als Partner betrachten kann, lag in dieser Form jedoch abseits der Vorstellungskraft.
In diesen Tagen hat sich die Lage wegen der Verhandlungen über ein mögliches Ende des russisch-ukrainischen Krieges noch einmal verschärft. Und dies nicht nur wegen des neuen Posts Trumps auf Truth Social, in dem er seinen ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj erneut hart angriff. Es scheint die Regel und keine Ausnahme zu sein, dass die USA in ihrer angeblichen Vermittlerrolle stets mehr Druck auf die schwächere Ukraine statt auf den Aggressor Russland ausüben.
Im Hintergrund müssen sich die Ukrainer in den komplizierten amerikanisch-ukrainischen Beziehungen unverändert auch mit einem anderen Thema beschäftigen. Bei den Gesprächen über das beabsichtigte Rohstoff-Abkommen der beiden Länder ist Kiew ebenfalls enormem Druck aus Washington ausgesetzt. Schon am 28. Februar, als der Eklat im Weißen Haus zwischen Trump, seinem Vize JD Vance und Selenskyj die politische Welt erschütterte, sollte im Oval Office ein Rahmenabkommen zur gemeinsamen Nutzung der ukrainischen natürlichen Ressourcen unterschrieben werden. Was aber nicht geschah.