
Trotz riesiger Personallücken sollen manche Berliner Lehrer weniger arbeiten
Die Welt
In Berlin dürften im nächsten Schuljahr mehr als 900 Lehrerstellen unbesetzt sein. Rot-Grün-Rot setzt als Gegenmittel auf Verbeamtung. Wer dafür nicht infrage kommt oder abwinkt, soll nach Wunsch der SPD kürzer arbeiten. Die Opposition rügt den Plan als „fern jeder Realität“.
Unterrichtsstunden fallen aus, Schüler können sprachlich nicht ausreichend gefördert werden – in Berlin-Neukölln Alltag, erzählt Jörg Tetzner, Vorsitzender des Bezirksausschusses des pädagogischen Personals und selbst Latein- und Philosophielehrer an einem Gymnasium. Auch andere Bezirke der Hauptstadt seien betroffen. „Wir verwalten den absoluten Notstand“, sagt Tetzner.
Tatsächlich blieben im aktuellen Schuljahr nach Stand vom 1. November 613 Vollzeitstellen unbesetzt; im kommenden Schuljahr sollen es nach Prognose der Bildungsverwaltung 920 sein, im Jahr darauf sogar 1400. Füllten bislang noch Quereinsteiger oder Studierende und Pensionäre die Lücke, scheint auch deren Potenzial jetzt ausgeschöpft.