Trotz Chipkrise: VW steigert 2021 Gewinn
ZDF
Der Volkswagen-Konzern hat 2021 im Vergleich zum Vorjahr einen deutlich höheren Gewinn eingefahren. Unruhe bringt aber der Krieg in der Ukraine.
Auch der Volkswagen-Konzern hat 2021 ungeachtet der zähen Versorgungskrise mit Mikrochips einen deutlich höheren Gewinn eingefahren. Auch für das laufende Jahr zeigt sich Europas größte Autogruppe bisher recht zuversichtlich.
Unterm Strich verdiente das Unternehmensgeflecht mit Marken wie VW-Pkw, Audi, Porsche, Skoda oder Seat im vorigen Jahr 15,4 Milliarden Euro. Wie der Konzern am Freitagabend auf Grundlage vorläufiger Zahlen berichtete, waren das nahezu drei Viertel mehr an Nettoertrag als 2020. Nach den coronabedingten Absatzproblemen des Vorjahres wuchs der Umsatz um 12,3 Prozent auf 250,2 Milliarden Euro.
Bei den Auslieferungen schnitt der Konzern schlechter ab. Die Zahl der weltweit übergebenen Fahrzeuge sank um 4,5 Prozent auf knapp 8,9 Millionen. Auch nach den ersten beiden Monaten dieses Jahres wurde ein Rückgang gemeldet, es ging um rund ein Sechstel abwärts. Die Kernmarke verhängte wegen fehlender Teile gerade einen Bestellstopp für Plug-in-Hybride. Besonders schmerzlich für VW: Der wichtigste Markt China lag im Januar und Februar um etwa 17 Prozent im Minus.
Die Toyota-Gruppe lieferte weltweit 10,5 Millionen Autos aus und übernahm in dieser Betrachtung die Führung. Der VW-Konzernabsatz lag zuletzt noch um 2,4 Millionen unter dem Wert des Vor-Corona-Jahres 2019. Jedoch entwickelte sich die Nachfrage nach E- und Hybridautos gut. Bei reinen Stromern verdoppelten sich die Auslieferungen fast.
Der Chipmangel bleibe indes ein strukturelles Problem, so VW-Finanzchef Arno Antlitz. Bei VW sind schon jetzt einige Standorte auch deshalb auf dem Trockenen, weil in der Westukraine gefertigte Kabelbäume fehlen. Nach den Werken in Sachsen soll es unter anderem in Wolfsburg abermals Schichtausfälle und Kurzarbeit geben. "Wir bekommen aktuell noch einiges an Versorgung, aber es ist natürlich schwierig", meinte Antlitz zur Lage in der Ukraine.
"Es ist noch unklar, wie sich der Ukraine-Konflikt auf die Gesamtlieferketten und auf die Weltkonjunktur auswirken wird." Es sei nicht auszuschließen, dass die steigenden Energiepreise am Ende zum Teil auf die Verbraucher überwälzt werden. Zwar brächten entsprechende Sicherungsgeschäfte Stabilität. "Aber natürlich wird das mittelfristig unser Geschäft beeinflussen - und natürlich wird man das eine oder andere weitergeben müssen."
Die Produktion in Russland will VW wie viele andere Firmen zunächst aussetzen. Gleiches gilt für Autoexporte. Zu möglichen Belastungen durch angedrohte Enteignungen sagte Antlitz: "Die Diskussion ist zu früh, das kann ich noch nicht bewerten." Allgemein erklärte der Konzern dazu: