
Trotz 50 Prozent Delta-Variante: Fürs Erste keine strengeren Vorschriften für Reisende
Frankfurter Rundschau
Aufgrund der weiteren Ausbreitung der Delta-Variante wird der Ruf nach einer strengeren Kontrolle der Reisenden immer lauter. Doch vorerst soll es keine Änderungen geben.
Update vom Dienstag, 29.06.2021, 7.40 Uhr: Mindestens 35 Prozent der Corona-Neuinfektionen dürften mittlerweile auf die ansteckendere Delta-Variante zurückzuführen sein, so der Präsident vom Robert Koch-Institut Lothar Wieler. Da die Daten bereits einige Tage alt seien, schätze er den Anteil derzeit tatsächlich sogar auf rund 50 Prozent. Vorerst soll es keine strengeren Auflagen für Reisende geben, wie Bund und Länder am Montag (28.06.2021) entschieden haben. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ist für Kontrollen von Reiserückkehrenden an den Grenzen. Dabei will er aber Chaos vermeiden. Für stationäre Grenzkontrollen sehe er derzeit keinen Anlass. „Wir müssen schauen, dass wir uns nicht ein Infektionsgeschehen zusätzlich ins Land holen“, sagte der CSU-Politiker der Süddeutschen Zeitung am Dienstag. Nach eigener Aussage schwebt ihm statt stationärer Grenzkontrollen ein ähnliches System wie im vergangenen Jahr vor: eine sogenannte „Schleiermaßnahme”, bei der die Reisenden auf Plätzen möglichst dicht nach der Grenze kontrolliert werden. Auch dass dort wieder Schnellteststationen eingerichtet werden könnten, sei vorstellbar. Gerade Urlaubsreisen in Virusvariantengebieten mit Delta könnten die Basis für eine vierte Pandemie-Welle werden, so der Ministerpräsident von Saarland Tobias Hans (CDU) gegenüber der Rheinischen Post. „Für die Rückkehr aus bestimmten Risiko-Ländern oder für Flugreisende gelten ja bereits Testpflichten, diese sollten auch an den Flughäfen stärker kontrolliert werden.” Bei den über Land Reisenden sei eine Überprüfung der Corona-Tests jedoch schwierig. „Deshalb müssen wir weiterhin an regelmäßigen Tests etwa in Schulen, Restaurants, Fitnessstudios oder Betrieben festhalten.”More Related News