
Trotz „Süßkartoffel“-Posting – Bundeszentrale für politische Bildung führt Projekt fort
Die Welt
Im Juni hatte das Innenministerium die bpb aufgefordert, „Say My Name“ auf den Prüfstand zu stellen. In einem Instagram-Post wurden Deutsche, die sich gegen Rassismus engagieren, als „Süßkartoffeln“ bezeichnet. Jetzt ist klar: das Projekt geht weiter – muss aber seine Arbeitsweise ändern.
Das Anti-Rassismus-Projekt „Say My Name“ der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) wird nach einer internen Überprüfung fortgeführt. Fortan soll sich allerdings die Arbeitsweise ändern: „In der künftigen Redaktionsarbeit unterscheidet ‚Say My Name‘ noch sorgfältiger zwischen: Themenkomplexen, zu denen ein wissenschaftlicher und gesellschaftspolitischer Konsens besteht und Themenkomplexen, die wissenschaftlich und gesellschaftspolitisch kontrovers diskutiert werden“, sagt ein Sprecher der Bundeszentrale für politische Bildung auf Nachfrage von WELT. Anfang Oktober fand zudem ein Reflektionsworkshop mit dem gesamten Redaktionsteam und den Produktverantwortlichen der Bundeszentrale statt.
Das Innenministerium hatte im Juni einen Instagram-Post des Projekts scharf kritisiert und die ihm unterstellte Behörde gebeten, es auf den Prüfstand zu stellen, weil darin Menschen, die sich gegen Rassismus engagieren, als „Süßkartoffeln“ bezeichnet wurden. Dabei sei es Anspruch des Projekts „Say my Name“ und der damit Geförderten, sich für Werte wie Vielfalt, Respekt, Emanzipation, Recht und Gleichheit einzusetzen, sagte ein Sprecher des Ministeriums dazu im Juni.