Trockenheit: Kommunen beschränken Wasserentnahme aus Flüssen
n-tv
Die Pegelstände der Thüringer Flüsse sinken und sinken. Einige Landkreise und Städte schlagen Alarm - und greifen zu drastischen Mitteln.
Jena (dpa/th) - Die anhaltende Trockenheit hat die Pegelstände der Thüringer Flüsse und Bäche auf ein teilweise bedenklich niedriges Niveau gedrückt. "Generell sehen wir schon einen sehr niedrigen Wasserstand", sagte ein Sprecher des Thüringer Landesamts für Umwelt, Bergbau und Naturschutz auf Anfrage. Schon in den Jahren 2014 bis 2020 habe die Trockenheit für niedrige Stände gesorgt. Vergangenes Jahr habe sich die Lage vorübergehend etwas entspannt, doch 2022 reihe sich in den Trend der vorangegangenen Jahre ein.
Aufgrund der niedrigen Stände haben mehrere Thüringer Landkreise und Städte ihren Bürgern Regeln zum Umgang mit den Gewässern verordnet. So dürfen etwa in Jena von Freitag an nicht einmal mehr Gießkannen mit Wasser aus den Flüssen und Bächen der Stadt gefüllt werden, wie die Stadt mitteilte. Wer zum Bewässern seines Gartens eine Erlaubnis für eine Pumpe hatte, darf das dann auch nicht mehr tun. Ausnahmen gibt es für das Tränken von Vieh und für die Feuerwehr. Aus der Saale darf weiter Wasser genommen werden.
Der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt will kommende Woche per Allgemeinverfügung die Entnahme mit Pumpen verbieten. Gießkannen oder Eimer können aber weiter benutzt werden. Grund seien die niedrigen Regenmengen in den Monaten April und Mai und die anhaltende Bodentrockenheit, teilte das Landratsamt mit. "Der für Fische, Kleinstlebewesen und Pflanzen lebensnotwendige Mindestwasserabfluss ist daher nicht mehr flächendeckend gewährleistet", hieß es.