Triste Aussichten - EU-Verbot für weitere Tattoofarben rückt näher
DW
Die bislang so farbenfrohe Welt der Tattoos wird wohl noch ein wenig ärmer, zumindest in der EU. Einige Farbpigmente sind bereits verboten, weil sie offenbar der Gesundheit schaden, weitere sollen schon bald folgen.
Das Image von Hinterhöfen, in denen bei schummrigem Licht Tattoos gestochen werden, ist die Tätowierbranche schon lange los. Die meisten Tattoostudios arbeiten genau und hygienisch.
Aber immer wieder gibt es Meldungen darüber, dass die Tattoo-Farben giftige und für den Körper gesundheitsschädliche Substanzen enthalten. Nach einer EU-Regulierung sind sie in Kosmetik bereits verboten. Basis dafür ist die sogenannte europäische Kosmetikverordnung.
Anfang 2022 trat die neue EU-Regulierung in Kraft und führte zu einem Verbot von über 4000 Substanzen in Tattoo-Farben, da diese bestimmte Konservierungs- und Bindemittel enthalten. Mittlerweile gibt es Nachfolger für viele Farben.
Ab Anfang 2023 aber sollen dann die Pigmente Green 7 - ein dunkles Grün - und Blue 15 - ein strahlendes Blau - verboten sein. Sie sind in zwei Dritteln aller Tattoo-Farben enthalten, und gerade für diese Pigmente gibt es keine Alternativen.
Die Entscheidung geht auf eine Anpassung der EU-Chemikalienverordnung, kurz REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) zurück. Demnach sollen Green 7 und Blue 15 gesundheitsschädlich und krebserregend sein, zu allergischen Reaktionen führen können und weitere gesundheitliche Risiken bergen. Einen äquivalenten Ersatz gibt es nicht.