
Triezen
DW
Wer jemanden triezt, verhält sich nicht nett. Treffen kann es heutzutage jede und jeden.
Sabines Chef demütigt sie, wo er nur kann. Er macht abfällige Kommentare über ihr Aussehen und ihre Arbeit. Eines Tages ist ihr Büro einfach von einer anderen Person besetzt. Sie soll in den Abstellraum neben der Herrentoilette umziehen. Kurzum: Sabines Chef triezt sie. Das heißt, er ärgert und quält sie. Sabine leidet sehr unter den Demütigungen. Dass es einer oder einem Getriezten schlecht geht, hat seine Gründe. Schließlich leitet sich das Verb „triezen“ von dem niederdeutschen „tritzen“ ab, was so viel heißt wie „an Seilen auf- und niederziehen“. Das war früher auf Segelschiffen eine häufige Strafe für ein Vergehen. Der Verurteilte wurde mit einem Seil unter den Armen am Mast hochgezogen – eine ganz schön schmerzhafte Angelegenheit. Doch auch wenn heute in der Regel schon Worte ausreichen, um jemanden zu triezen – oder neudeutsch – zu mobben: Weh tut es auf jeden Fall.More Related News