
Trendwende oder neue Welle? Was nach dem 2. April passieren wird
RTL
Immer mehr Bundesländer verzichten auf Lockerungen und wollen die Corona-Maßnahmen verlängern – auch über den 2. April hinaus. Ist das sinnvoll, Herr Streeck?
Pauschale Hotspot-Regelungen statt Freedom-Day: Immer mehr Bundesländer verzichten auf Lockerungen und wollen die Corona-Maßnahmen verlängern – auch über den 2. April hinaus. Denn dann sollen eigentlich sämtliche Schutzmaßnahmen fallen. Doch wie sinnvoll ist es noch, die Maßnahmen immer weiter zu verlängern? Ist jetzt nicht mal gut? Prof. Hendrik Streeck, Virologe an der Universität Bonn und Teil des Corona-Expertenrats der Bundesregierung, erklärt im Video, unter welchen Voraussetzungen eine Verlängerung Sinn ergibt – und was nach dem 2. April voraussichtlich passieren wird.
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Einen kleinen Blick in die Glaskugel wagt der Virologe auch noch in Bezug auf die Corona-Masken, auch wenn das sehr schwierig sei. "Wir sehen ja bei diesen Coronaviren generell einen sehr starken Zusammenhang mit der Saisonalität", sagt er im Interview mit RTL. "Im Herbst/Winter gehen die Zahlen hoch, im Frühjahr gehen sie langsam zurück. […] Ich denke schon, dass wir über den Sommer auch damit arbeiten müssen, die Masken in fast allen Bereichen wegzulassen. Denn: Wir müssen uns wieder darauf einstellen, dass im Herbst/Winter die Fallzahlen ansteigen werden, sodass man hier schon mit einem Sommermodus-Wintermodus arbeiten muss, dass man auch mal ein bisschen Entspannung zulässt", so Streeck weiter.
Er plädiert in diesem Zusammenhang für einen pragmatischeren Umgang: "Wir können nicht jede Infektion verhindern, auch wenn wir das wollen." Wenn Menschen geimpft seien, hätten sie aber nur ein sehr geringes Risiko für einen schweren Verlauf, erklärt er weiter. Zusätzlich bestehe in den Sommermonaten auch eine geringere Gefahr, "sodass man eigentlich in den allermeisten Fällen die Masken wegfallen lassen sollte".
"Das ist eine sehr gute Frage", so Streeck. Allerdings gebe es mehrere Gründe, warum sich Menschen ohne Vorerkrankung nicht sofort ein viertes Mal impfen lassen sollten. "Menschen über 60 oder 70 Jahren ist eher zu einer vierten Impfung zu raten, weil sie häufiger schlechtere Immunantworten machen."
Das Problem laut dem Virologen, wenn man immer weiter impfe: "Die Immunantworten sind irgendwann ausgereizt. Man kann nicht noch mehr Immunantworten kreieren, sondern es setzt dann irgendwann auch so eine Art Gewöhnung ein." (akr)
Das große Geschäft mit der Pandemie: Ausgerechnet in einer Zeit, in der jeder um seine Gesundheit bangt, finden Betrüger immer wieder neue Wege, illegal Geld zu machen. Ob gefälschte Impfpässe, negative Tests oder Betrügereien in den Testzentren – die Abzocke lauert überall. Sogar hochrangige Politiker stehen in Verdacht, sich während der Corona-Zeit die eigenen Taschen vollgemacht zu haben. Unsere Reporter haben europaweit recherchiert – die ganze Doku auf RTL+.