
Treffen von Reichsbürgern aus ganz Deutschland: Polizei räumt Schule
Frankfurter Rundschau
In einer Coburger Waldorfschule haben Einsatzkräfte der Polizei am Wochenende ein illegales Reichsbürgertreffen aufgelöst. Jetzt wird ermittelt.
Coburg - Am Samstag (05.02.2022) kamen Dutzende Personen, die allesamt dem Reichsbürgermilieu zuzurechnen seien, zu einem illegalen Reichsbürgertreffen in einer Coburger Waldorfschule zusammen. Die Polizei, die von einem geplanten Treffen im Raum Coburg wusste, konnte den Treffpunkt ermitteln und die Veranstaltung unterbrechen. Nun wird ermittelt, wie die Reichsbürger:innen Zutritt zum Gebäude erhalten haben.
Wie das Polizeipräsidium Oberfranken am Montag in Bayreuth bei einer Pressemitteilung mitteilte, distanzierten sich Schulleitung, Vorstand und Geschäftsführung der Coburger Rudolf-Steiner-Schule von der Reichsbürgerbewegung. Die Beamten hatten nach eigenen Angaben zunächst keine Hinweise darauf, dass Lehrer der Schule oder Büromitarbeiter daran beteiligt waren, dass die Verdächtigen Zutritt zu dem Gebäude bekamen.
Herausgefunden hatten die Einsatzkräfte den Veranstaltungsort mithilfe „schwerpunktartiger Vorkontrollen“, bei denen sich Hinweise auf ein Treffen in der Schule ergeben hätten. Daraufhin hatte die Polizei die Schulleitung verständigt und das Gebäude umstellt. Nachdem die Schulleitung von ihrem Hausrecht Gebrauch gemacht und alle Teilnehmenden wegen Hausfriedensbruchs angezeigt hatte, mussten die Reichsbürger:innen das Gebäude verlassen. Getagt hatten diese der Polizei zufolge im großen Saal der Schule.
Von allen Anwesenden seien die Identitäten festgestellt worden, auf alle warte nun ein Strafverfahren, erklärte die Polizei. Sogenannte Reichsbürger:innen weigern sich die Bundesrepublik Deutschland als legitimen Staat zu akzeptieren und lehnen auch Grundgesetz, Behörden- und Gerichtsentscheidungen ab. Zuletzt wurden immer wieder Überschneidungen zwischen der Reichsbürgerszene und Gegner:innen der Corona-Maßnahmen bekannt. (ska mit AFP)