Treffen mit Erdogan: Kanzler Scholz trifft in der Türkei ein
Frankfurter Rundschau
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist zum Antrittsbesuch in Ankara. Der Krieg in der Ukraine dürfte Hauptthema der Gespräche mit Erdogan sein.
Ankara – Am Montag (14.03.2022) ist Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu seinem Antrittsbesuch in der Türkei eingetroffen. Das Treffen wird ganz im Zeichen des Ukraine-Krieges stehen. Scholz wird zunächst in der Hauptstadt Ankara einen Kranz am Mausoleum für den Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk niederlegen und wird dann von Präsident Recep Tayyip Erdogan mit militärischen Ehren empfangen. Neben einem Gespräch unter vier Augen ist ein Abendessen geplant. Scholz reist noch am Montagabend zurück nach Berlin.
Im Ukraine-Konflikt hat sich die Türkei als Vermittlerin etabliert. Das Nato-Land hat enge Beziehungen zur Ukraine und zu Russland, die Türkei grenzt am Schwarzen Meer an beide Länder. Erdogan hat immer wieder betont, keinen der beiden Partner aufgeben zu wollen und hat sie vergangene Woche erstmals seit Kriegsbeginn auf Außenministerebene an einen Tisch gebracht.
Die Chefdiplomaten beider Länder, Dmytro Kuleba für die Ukraine und Sergei Lawrow für Russland, kamen am Donnerstag (10.03.2022) im südtürkischen Badeort Antalya zusammen. Die Gespräche blieben weitgehend ergebnislos. Dass sie überhaupt stattfanden, wurde nicht nur von der Türkei selbst, sondern auch von westlichen Verbündeten als diplomatischer Erfolg gewertet.
Zusammen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron versucht auch Scholz im Ukraine-Krieg zu vermitteln. Die beiden sprachen zuletzt zweimal innerhalb von drei Tagen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Bei einem 75-minütigen Telefonat am Samstag drangen sie auf einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine und auf einen Einstieg in eine diplomatische Lösung des Konflikts.
„Ich bin sicher, dass es absolut notwendig ist, dass wir den Gesprächsfaden nicht abreißen lassen“, sagte Scholz am Freitag nach dem EU-Gipfel im französischen Versailles. „Ich und der französische Präsident sich sicherlich diejenigen, die jetzt am intensivsten mit dem russischen Präsidenten immer wieder sprechen – rückgekoppelt immer wieder auch im Gespräch mit der ukrainischen Führung.“ (lz/dpa)