
Trachten sterben nicht aus
n-tv
Trachten sind uralt und die Alltagsbekleidung längst vergangener Zeiten? Weit gefehlt. Sie wurden erst vor wenigen Jahrhunderten eingeführt - und es gibt noch immer Liebhaber. Manch altes Wissen allerdings wird wohl verloren gehen.
Einen Schwarzwälder Bollenhut dürften wohl viele erkennen. Doch einen Schäppel? Uneingeweihte könnten das wertvolle Stück, das auf Anita Wehrles Wohnzimmertisch liegt, für eine Art Miniatur-Adventskranz halten - mit seinen unzähligen bunten Perlen, Spiegelchen und Steinchen. Doch es handelt sich um ein traditionelles Trachtenkrönchen. Mädchen aus St. Peter im Schwarzwald tragen den Schäppel dem Brauch nach zur Kommunion und zu anderen kirchlichen Festtagen. Er wird mit Bändern an den Zöpfen befestigt. Wehrle, 78 Jahre alt, kann die filigranen Stücke als eine der Allerletzten noch fertigen. Wie automatisch formen ihre Finger Blümchen aus dünnem Draht, die später einmal Teil eines Schäppels werden könnten - wenn denn einer in Auftrag gegeben würde. Das aber sei lange nicht geschehen, sagt Wehrle. "Es werden keine Schäppel mehr bestellt, das ist ja alles vorbei", sagt die Witwe. Sie fürchtet, dass Schäppel und Trachten allgemein bald aussterben könnten.More Related News

In Deutschland wird oft über Mehrsprachigkeit sowie deren Vor- und Nachteile diskutiert. In Ghana hören Babys bis zu sechs verschiedene Sprachen, wie eine Untersuchung von Sprachwissenschaftlern zeigt. Es ist die erste dieser Art, die zudem die gängigen Vorurteile zur Mehrsprachigkeit infrage stellt.