
Toyota muss komplette Produktion in Japan stoppen
n-tv
Wegen eines Fehlers im Produktionssystem kann Toyota bei Lieferanten keine Bauteile mehr bestellen. Der Autobauer ist gezwungen, in Japan alle Bänder anzuhalten. Die Ursache der Störung ist noch unklar. Ein Cyberangriff ist laut Toyota aber "wahrscheinlich" auszuschließen.
Bei Toyota stehen in Japan alle Bänder still. Der Autobauer habe wegen eines Fehlers in seinem Produktionssystem die Arbeit in allen 14 Montagewerken in Japan eingestellt, teilte der weltgrößte Autobauer mit. Der Fehler sei "wahrscheinlich nicht auf einen Cyberangriff zurückzuführen", sagte ein Konzernsprecher. Das Ausmaß des Produktionsausfalls sei noch unklar. Die Störung habe dazu geführt, dass das Unternehmen keine Bauteile bei Lieferanten bestellen konnte.
Das deutet nach Einschätzung von Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer auf einen Fehler in der zentralen Produktionssteuerung hin. Der japanische Autobauer ist ein Pionier der Just-in-time-Produktion, bei der Zulieferer die Teile zu dem Zeitpunkt an die Bänder liefern, zu dem sie benötigt werden. Dadurch werden zwar die Lagerkosten niedrig gehalten, die Strategie führt aber dazu, dass bei einem Engpass in der Logistikkette die Produktion aus dem Takt geraten kann.
Im vergangenen Jahr hatte Toyota seine Produktion kurzzeitig aussetzen müssen, als einer seiner Zulieferer von einem Hackerangriff betroffen war. Damals hatte der Autokonzern den Betrieb dank eines Back-up-Netzwerks wieder aufnehmen können. Toyota sucht mit Hochdruck nach der Ursache für die Störung seines Produktionssystems.