
Tonga: Giftiger Rauch und Asche des Vulkans werden zur Gesundheitsgefahr
Frankfurter Rundschau
Ein Vulkanausbruch sorgt für Flutwellen in der Pazifik-Region. Ein Tsunami soll Tonga „erheblich getroffen“ haben. Das Ausmaß der Schäden ist allerdings noch nicht bekannt.
+++ 19.00 Uhr: Der Ausbruch eines Unterwasser-Vulkans in Tonga im Südpazifik hat in dem Inselstaat schwere Schäden angerichtet und Tsunami-Alarm in mehreren Weltregionen ausgelöst. Das gesamte Ausmaß der Verwüstungen in Tonga war am Sonntag wegen unterbrochener Kommunikationsleitungen noch nicht ersichtlich, Berichte über Verletzte und Todesopfer lagen zunächst nicht vor.
Im mehr als 10.000 Kilometer entfernten Peru ertranken jedoch zwei Frauen durch ungewöhnlich hohe Wellen. Das peruanische Zentrum für nationale Notfallmaßnahmen machte die Vulkanaktivität in Tonga dafür verantwortlich. Die Erschütterungen verursachte auch Flutwellen in Japan, den USA, Neuseeland und mehreren südamerikanischen Pazifik-Anrainern.
Nach Angaben der neuseeländischen Botschaft in Tonga beschädigte der Tsunami vor allem die Küste im Norden der Hauptstadt Nuku‘alofa. Boote und große Felsbrocken seien an Land gespült worden. Nuku‘alofa sei zudem mit einer „dicken Schicht aus Vulkanasche bedeckt, aber ansonsten ist die Lage ruhig und stabil“, sagte Neuseelands Regierungschefin Jacinda Adern.
+++ 16.05 Uhr: Wegen giftiger Asche und giftigen Rauchs des Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha‘apai sind Familien und Kinder Gesundheitsgefahren ausgesetzt, wie das Kinderhilfswerk Save the Children mitteilt. Die Organisation stehe zu Hilfe für die Betroffenen des Ausbruchs und des dadurch ausgelösten Tsunami bereit, allerdings seien die Kommunikationsverbindungen zerstört, erklärte der Verantwortliche für Fidschi, Shairana Ali, in Suva. In Tonga unterstütze die Organisation Bildungsprojekte.
Der Unterwasser-Vulkan Hunga-Tonga-Hunga-Ha‘apai war am Samstag ausgebrochen. In Tonga und anderen Teilen des Pazifik wurden Tsunami-Warnungen ausgelöst. Nach Angaben von Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern wurde die Nordseite der Hauptstadt von Tonga, Nuku‘alofa, von einer 1,20 Meter hohen Flutwelle „erheblich getroffen“. Ardern kündigte umgerechnet rund 300.000 Euro Soforthilfe an. Australien entsendete am Sonntag Flugzeuge nach Tonga, um mit Luftaufnahmen das Ausmaß der Schäden festzustellen.