Todeszahl in Petrópolis steigt auf 117
n-tv
Nach einem heftigen Unwetter versinkt die brasilianische Kaiserstadt Petrópolis in einem Chaos aus Schlamm und Verwüstung. Mindestens 117 Menschen sterben, unzählige werden vermisst. Wegen erneuter Regenfälle muss die Vermisstensuche vorübergehend eingestellt werden.
Wegen weiterer Niederschläge in der durch verheerende Erdrutsche verwüsteten Stadt Petrópolis in Brasilien haben die Behörden die Anwohner aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Mit Sirenen und Textnachrichten wurden die Menschen gewarnt, bei Verwandten oder in öffentlichen Unterkünften Zuflucht zu suchen, "da die Regenfälle in den nächsten Stunden mit mäßiger bis starker Intensität anhalten werden", erklärte der örtliche Zivilschutz.
Unterdessen stieg die Zahl der Todesopfer nach Behördenangaben auf 117. Demnach konnten seit den schweren Schlamm- und Gerölllawinen am Dienstag mindestens 24 Menschen lebend geborgen werden. Es werden jedoch weitere Todesopfer befürchtet, Dutzende Menschen werden nach wie vor vermisst.
Ausgelöst worden waren die Erdrutsche am Dienstag durch heftigen Regen - innerhalb von drei Stunden ging so viel Niederschlag auf Petrópolis nieder wie sonst in einem Monat. Straßen wurden zu reißenden Flüssen, Häuser und Autos einfach mitgerissen oder vom Schlamm bedeckt. Spezialteams mit Booten und Geländefahrzeugen sowie freiwillige Helfer suchten nach möglichen weiteren Opfern. Einsatzkräfte schaufelten Wege durch die Reste eingestürzter Häuser frei, vor allem in den Slums an den Bergen gab es große Schäden. 400 Soldaten wurden zur Unterstützung der Such- und Rettungsteams entsandt.
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.