
Tod von Hamas-Vize stoppt Geisel-Deal-Gespräche
n-tv
Noch immer befinden sich rund 130 israelische Geiseln in Hamas-Gewalt. Bei Gesprächen zu einem weiteren Austausch sehen sich vor allem die Israelis in der stärkeren Position. Der Tod des Hamas-Vize sorgt nun wohl für eine Verhandlungspause.
Nach der mutmaßlichen Tötung eines Hamas-Anführers in Beirut sind die Verhandlungen über ein mögliches neues Geisel-Abkommen zwischen Israel und der Hamas einem Bericht zufolge zum Stillstand gekommen. Die Gespräche konzentrierten sich nun darauf, eine Eskalation zwischen Israel und dem Libanon zu verhindern, meldete die israelische Zeitung "Haaretz" unter Berufung auf arabische Diplomatenkreise. Das "Attentat" habe die Situation verändert. Fortschritte, um einen weiteren Geisel-Deal zu erreichen, seien derzeit nicht mehr möglich. Der stellvertretende Leiter des Politbüros der islamistischen Hamas, Saleh al-Aruri, kam bei einer Explosion in Libanons Hauptstadt ums Leben.
Zuvor hatte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu sich in den Verhandlungen mit der Hamas auf der einflussreicheren Seite gesehen. "Es gab ein Ultimatum der Hamas, jetzt wurde es abgeschwächt." Die Hamas äußerte sich dazu zunächst nicht.
Die Terrororganisation hatte zuletzt mehrfach betont, sie lehne jegliche Verhandlungen ab, bis ein Waffenstillstand im Gaza-Krieg in Kraft trete. Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels am 7. Oktober, bei dem Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auch rund 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppten.