
Tod in Russland: Top-Manager stirbt in sibirischem Gefängnis
Frankfurter Rundschau
In Russland sterben auffallend häufig hochrangige Geschäftsleute unter mysteriösen Bedingungen. So wie zuletzt Igor Schkurko in Jakutien.
Jakutsk - Sprengstoff in einem Geschenk, Sturz aus Fenstern oder ein mutmaßlicher Tod nach einem Schamanen-Ritual: In Russland häufen sich mysteriöse Todesfälle. Während am vergangenen Sonntag (2. April) ein Kritiker der russischen Militärstrategie durch eine Explosion in Sankt Petersburg getötet wurde, ist nun erneut ein Top-Manager in Russland gestorben.
Igor Schkurko, der stellvertretende Generaldirektor und Chefingenieur von Yakutskenergo, wurde nach Angaben der Moscow Times in Untersuchungshaft in Jakutsk tot aufgefunden. Yakutskenergo ist ein russisches Energieunternehmen, das rund ein Fünftel des Landes mit Strom und Wärme versorgt.
Am Donnerstag (30. März) war Schkurko unter dem Vorwurf der Bestechung festgenommen worden. Einen Tag später kam er in die Untersuchungshaftanstalt. Am Montag (3. April) legte der Top-Manager Berufung gegen seine Festnahme ein.
Einen Tag später (4. April) wurde Schkurko leblos in seiner Zelle gefunden. Bis zu seiner Festnahme war er zudem Mitglied der Partei „Einiges Russland“. Für diese war er zuvor auch Abgeordneter des Bezirksrates Aldan. Er hinterlässt eine Frau und zwei Söhne.
„Der Angeklagte wurde ohne Lebenszeichen in der Zelle des Untersuchungsgefängnisses gefunden. Eintreffende medizinische Mitarbeiter stellten seinen Tod fest. Ein Ermittlungsteam wurde zum Tatort gerufen. Nach vorläufigen Angaben wurden keine Anzeichen eines kriminellen Todes gefunden“, schreibt der russische Bundesgefängnisdienst in seiner Stellungnahme, laut Yakutia Daily.