Tod in Kinderheim: Prozess belastet Heimbewohner
n-tv
Wunsiedel/Regensburg (dpa/lby) - Nach der Vergewaltigung und dem Tod eines zehnjährigen Mädchens in einem Kinderheim in Wunsiedel beginnt die Aufarbeitung des Falls vor Gericht - für die Heimbewohner bedeutet der Prozess aber auch eine neue Belastung. "Der bevorstehende Prozessbeginn belastet die Kinder emotional, lässt sie viele Fragen stellen und verunsichert sie", hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) der Diözese Regensburg, die Träger der Einrichtung ist.
Der Fall hatte weit über die Region hinaus für Entsetzen gesorgt: Ein zehn Jahre altes Mädchen war im April 2023 tot in dem Kinderheim im oberfränkischen Wunsiedel gefunden worden. Die Ermittlungen ergeben, dass es missbraucht und anschließend getötet wurde.
Ein 25-Jähriger steht nun in der kommenden Woche vom 1. Februar an unter anderem wegen Vergewaltigung und schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern vor dem Landgericht Hof. Ein Elfjähriger, der für den Tod des Mädchens verantwortlich sein soll, wird aufgrund seines Alters nicht strafrechtlich verfolgt. Der Junge soll das Mädchen bei einem Streit in derselben Nacht stranguliert haben.
"Es gilt, sich darauf vorzubereiten, Retraumatisierungen aufzufangen, emotionale Belastungen auszugleichen - einfühlsam, verlässlich und stabil für die Kinder da zu sein", teilte die Katholische Jugendfürsorge zum Prozessbeginn mit.