Tod auf der Landstraße
Süddeutsche Zeitung
Mehr als jeder zweite Verkehrstote kommt außerhalb von Ortschaften ums Leben. Neue Ansätze, um Unfälle zu verhindern, lassen sich jedoch nur schwer umsetzen.
Seit etwas mehr als einem Jahrzehnt beschäftigt sich Stefan Grieger mit Unfällen im Straßenverkehr und der Frage: Wie kann man die Zahlen drücken? Was dem Hauptgeschäftsführer des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) dabei immer wieder auffällt: Der Anteil derjenigen, die bei Unfällen auf Landstraßen ums Leben kommen oder schwer verletzt werden, blieb über die Jahre eigentlich immer gleich. "Der Wert schwankt immer so um die Marke von 60 Prozent", sagt Grieger. Mehr als jeder zweite Unfalltote in Deutschland kommt also auf einer Bundes-, Landes- oder Kreisstraße außerhalb einer geschlossenen Ortschaft ums Leben, bei den Schwerverletzten sieht es kaum besser aus. "Wer das ändern möchte", sagt Grieger, wer also die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten signifikant drücken will, "der muss auf den Landstraßen einen Schwerpunkt setzen". Vor Kurzem erst hatte die Berliner Koalition zum Ende ihrer Legislaturperiode das Ziel, die Zahl der Unfallopfer zu senken, noch einmal bekräftigt.More Related News