
Titelverteidiger Frankreich in der Spur
DW
Weltmeister Frankreich gewinnt mit 3:1 gegen Polen und zieht ins Viertelfinale der Fußball-WM in Katar ein. Kylian Mbappe setzt sich an die Spitze der Torschützenliste. Er könnte zum Superstar des Turniers werden.
Kylian Mbappe streckt den Zeigefinger in den Himmel, ballt die Faust, fordert das Publikum zum Jubeln auf. Dabei muss er das gar nicht. Es ist ohnehin in Ekstase. Wenige Augenblicke zuvor hatte der Franzose das 3:0 für sein Team erzielt im Achtelfinale der Fußball-WM in Katar gegen Polen. Wieder, wie schon bei seinem 2:0 in der 74. Minute, konnte er sich den Ball am linken Strafraumeck zurechtlegen können, wieder schlug der Ball im Netz ein. Diesmal oben rechts - ein Traumtor (90.).
Dieses Prädikat hatte sich Mbappes sein 2:0 verdient. Da visierte er die kurze Ecke an und donnerte den Ball unter die Latte - die Vorentscheidung im Kampf gegen sich tapfer wehrende Polen. Die hatten vor allem in der ersten Spielhälfte gut mitgehalten gegen den Topfavoriten, auch wenn Frankreich optisch im Vorteil war.
Aber dann erzielte Olivier Giroud auf Vorlage von Mbappe das 1:0 (44.). Damit löste er Thierry Henry als Rekordtorschützen der Equipe Tricolore ab, steht jetzt bei 52 Treffern. Trainer Didier Deschamps, der vor der Partie vor den Polen gewarnt hatte, sah sich bis dahin bestätigt: "Leicht war das sicher nicht. Die Polen waren gut gestaffelt, gut abgestellt, haben immer wieder ins Spiel gefunden. Aber Kylian mit seinen Fähigkeiten löst so manches Problem."
Wenige Augenblicke später schob Deschamps aber nach: "Das Team ist ein Team, alle sind glücklich." Und auch Giroud wurde nicht müde, auf die Einheit seiner Mannschaft zu verweisen: "Das ist eine wunderschöne gemeinsame Erfahrung. Wir sind eine super-Bande von Kameraden."
Keine Frage aber: Ohne Kylian Mbappe wäre Frankreichs Team nicht da, wo es jetzt ist. Vor allem nach den Ausfällen von Ballon d´Or-Gewinner Karim Benzema, Mittelfeldstratege Paul Pogba oder Abwehr-As Lucas Hernandez ruht eine hohe Last auf den Schultern des 23-Jährigen von Paris St. Germain. Aber Mbappe ist bisher dem Druck gewachsen. Seine beiden Tore gegen Polen waren die Nummer vier und fünf für ihn in diesem Turnier, insgesamt bringt er es bei Weltmeisterschaften sogar schon auf deren neun. Und die Reise in Katar ist ja noch nicht zu Ende.