
Timo Bolls Suche nach dem guten Gefühl
Frankfurter Rundschau
Altmeister Timo Boll tastet sich in Tokio ins Turnier hinein - anfangs mit Problemen, dann immer besser im Auftaktspiel.
Das „Tokyo Metropolitan Gymnasium“ ist die sechste Halle, an denen an den Wänden überall die Olympischen Ringe aufgeklebt sind, die Timo Boll als Athlet betreten hat. Im Teilnehmerfeld des Olympischen Turniers in Tokio gibt es keinen, der annähernd so viel gesehen und erlebt hat wie der Erbacher. Der 40-Jährige hat sich viele Routinen im Laufe der Jahre angeeignet, aber sie alle halfen nicht bei einem speziellen „Problem“. Die Nervosität vor seinem ersten Einsatz musste er sich wie alle anderen auch aus den „Klamotten“ spielen. Weil das letztlich souverän gelang, hat Boll den Einzug ins Achtelfinale des Einzelwettbewerbs geschafft, nur ganz zu Beginn hatte er beim 4:1 (7:11, 11:6, 11:7, 11:2, 11:1) gegen den Kasachen Kirill Gerassimenko ein paar Schwierigkeiten. „Am Anfang denkt man sich, wie grell es hier ist und fühlt sich angestrahlt“, sagte Boll später. Wie alle Athleten sucht der deutsche Fahnenträger von Rio de Janeiro 2016 ein gutes Gefühl für seinen Wettkampfort, um die bestmögliche Leistung zeigen zu können. Die Schläge sitzen, sind tausendfach im Training eingeübt worden. Bei den großen Turnieren bedarf es zusätzlich einer Zufriedenheit mit der Spielstätte, mit der Temperatur in der Arena oder der Beschaffenheit des Bodens, um erfolgreich sein zu können. Die besten Sportler sind eben auch Gefühlsmenschen. „Wenn man im Spiel ist, sucht man nach dem Feintuning“, erklärt Boll.More Related News