Time-out für den grünen „Panzer“
Die Welt
Der saarländische Landesverband der Grünen galt schon immer als ein ganz spezieller Verein. Nun darf er nicht mehr bei der Bundestagswahl antreten - eine ungeheure Blamage, auch für die Bundespartei. Was ist da los?
Als junger Mann hat Hubert Ulrich bei den „Saarlouis Wölfen“ American Football gespielt. Seine breite Brust, die riesigen Pranken, der Drang nach vorn, all das bescherte dem Hünen aus dem Saarland seinerzeit den Spitznamen „Panzer“. Das Label blieb haften, obwohl es bemerkenswert martialisch ist für einen Grünen-Politiker. Aber das Bild passe einfach zu gut, meinte ein Weggefährte, als er einmal den politischen Habitus des langjährigen Partei- und Fraktionschefs der Saar-Grünen beschreiben sollte: Wenn der Mann aus Saarlouis ein Ziel ins Visier nehme, sichere er mit den erstaunlich zahlreichen Parteisoldaten seines Heimatkreisverbandes erst strategisch die Flanken ab. Dann steuere er los – und rolle alles über den Haufen, was sich ihm in den Weg stelle, ob Feind oder Freund.More Related News