Tierschützer warnen vor „blutigen Ostern" – wie Tiere zum Familienfest leiden
RTL
Bunte Ostereier und der Osterhase, der die Geschenke bringt, gehören für Sie an Ostern dazu? Das geht nicht ohne Tierquälerei.
Endlich wieder Ostern! Mit den bevorstehenden Feiertagen wird nicht nur die Auferstehung Jesu gefeiert. Auch Nicht-Gläubige freuen sich auf ein gemeinsames Miteinander mit der Familie, auf frühlingshafte Temperaturen, die für sonnige Stimmung sorgen, und auf das leckere Essen, das aufgetischt wird.
Nur wenigen ist – inmitten der festlichen Harmonie – bewusst, wie viel Tierleid hinter ihrem österlichen Festmahl steckt. Doch damit ist jetzt Schluss: Kurz vor den Feiertagen möchte die gemeinnützige Organisation Deutsches Tierschutzbüro e.V. darauf aufmerksam machen, dass Ostern nicht nur "fröhliche Tage mit der Familie" – sondern "ein kurzes, qualvolles Leben und ein viel zu früher Tod für unzählige Tiere" bedeutet.
"Die Liste der Tiere, die für Ostern leiden, ist lang. Besonders skurril: Wir feiern das Erwachen und Aufblühen der Natur, also das Leben. Im krassen Kontrast dazu stehen das Leid und der Tod so vieler Tiere für dieses Fest", so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Tierschutzbüro in einer Pressemitteilung. Der eingetragene Verein setzt sich für mehr Rechte von Tieren ein.
Online läuft daher seit dem Wochenende die Kampagne der Organisation, die den Titel "Blutige Ostern" trägt. Auf ihrer Webseite und auf den Social-Media-Kanälen informiert das Deutsche Tierschutzbüro über das Schicksal der Tiere, die besonders zu Ostern leiden müssen. Ein Video soll dieses Leid besonders zum Ausdruck bringen. Und es scheint seine Wirkung nicht verfehlt zu haben: Seit dem Upload vor drei Tagen ist es auf Instagram zum Beispiel bereits tausende Mal angeklickt worden,
Kaninchen zum Beispiel, die wir von klein auf "mit einem fröhlich umher hoppelnden Hasen, der Süßigkeiten und Eier für die Kinder versteckt" verbinden, leben besonders zu Ostern inmitten einer bitteren Realität: Der Konsum von Kaninchenfleisch steigt zu der Zeit weiter an, wie es auf der Webseite der Organisation heißt. "Die Tiere werden eingesperrt und gemästet, um anschließend als Braten auf dem bunt geschmückten Ostertisch serviert zu werden. Allein in Deutschland werden jedes Jahr über 20 Millionen Kaninchen gegessen. Ihr kurzes Leben verbringen sie ganz legal auf Gitterböden in viel zu engen Käfigen."
Auch die Realität der Hennen, die mit ihren Eiern für die wohl wichtigste Ostertradition überhaupt sorgen, sieht traurig aus: Weil die Eier-Stempel, die unter anderem angeben, aus welcher Haltungsform die Eier stammen, bei verarbeiteten Lebensmitteln nicht angegeben werden muss, könne man davon ausgehen, dass die bereits bemalten Ostereier häufig "aus besonders tierquälerischer Käfighaltung" stammen.
Der Tierquälerei soll endlich ein Ende gesetzt werden. Das fordert das Deutsche Tierschutzbüro. Es gebe andere Alternativen, als "grausame Oster-Traditionen": "Bunt bemalte Hühnereier, Lamm- und Kaninchenbraten, Schokohasen und -Eier aus Kuhmilch, Wachteleier als beliebte Deko-Elemente lassen sich hervorragend durch tierleidfreie Alternativen ersetzen."
Daher habe die Tierschutzorganisation, so heißt es in der Pressemitteilung weiter, extra ein Ostermenü zusammengestellt, das vegan ist und daher ganz ohne Tierleid auskommt. Auch im Supermarkt sei es gar nicht so schwer, einfach zu veganen Schoko-Osterhasen zu greifen.