Tierschützer demonstrieren gegen Tiertransporte
n-tv
Aurich (dpa/lni) - Mit einer Demonstration in der Innenstadt von Aurich haben mehrere Hundert Menschen gegen Tiertransporte aus Niedersachsen und dem ostfriesischen Kreis in andere EU-Länder und Drittstaaten protestiert. Die Teilnehmer waren einem Aufruf von mehreren Tierschutzverbänden und Initiativen gefolgt, die die Versammlung am Samstag organisierten. Nach Angaben der Tierschutzorganisation Vier Pfoten versammelten sich rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Polizei sprach von 330 Demonstrantinnen und Demonstranten.
Die Tierschützer kritisieren Tierleid und lasche Kontrollen bei den langen Transporten. Sie fordern daher ein bundesweites Verbot von Langstreckentransporten und Lebendtransporten in Drittländer.
"Niedersachsen ist eine der wichtigsten Drehscheiben für Tiertransporte und Aurich ist einer der Landkreise, der die meisten Tiertransporte in Drittländer genehmigt", sagte Daniela Schneider von der Organisation Vier Pfoten in einer Mitteilung anlässlich der Demonstration. "Durch zu lange Transportzeiten und sehr schlechte Transportbedingungen verursachen Tiertransporte oft massive Tierschutzprobleme. Eng zusammengepfercht stehen die Tiere tage- oder sogar wochenlang in den Transportfahrzeugen."
Der Landkreis Aurich aber auch andere niedersächsische Kreise stehen vor allem wegen der Abfertigung von Rindertransporten in Drittländer immer wieder in der Kritik. Andere Bundesländer untersagten solche Exporte teils bereits oder erließen besondere Auflagen. Auch die niedersächsische Landesregierung hatte im Sommer 2020 Tiertransporte in Drittländer aus Tierschutzgründen untersagt. Gegen den Erlass war allerdings geklagt worden, er hatte keinen Bestand. Seit 2021 sieht ein neuer Erlass erhöhte Tierschutzauflagen für solche Transporte vor, die vom Landwirtschaftsministerium selbst überwacht werden.