Tierpfleger Ernst päppelt Wildvögel in Notfallstation auf
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Lüneburg (dpa/lni) - Auf einem abgeschiedenen Gelände bei Lüneburg werden gestrandete Uhus, Wellensittiche und Diamanttäubchen aus Australien aufgepäppelt. Der tiermedizinische Fachangestellte Jaden Ernst betreibt die Notfallstation des Wildvogel- und Artenschutzzentrums des Tierschutzvereins Lüneburg ehrenamtlich. Ein exotisches Exemplar ist die Schnee-Eule Arktika, die in einem erbärmlichen Zustand ins Außengehege nach Rullstorf kam. "Das Ziel ist immer, sie wieder auszuwildern", betont Ernst, der im vergangenen Jahr 1300 Tieren eine Genesungschance gab. Tierheime seien für solche Vögel nicht ausgelegt.
Inspiriert durch die Schnee-Eule Hedwig von Harry Potter hatten die alten Besitzer ohne Vorkenntnisse das ungewöhnliche Tier illegal via Internet angeschafft und es ganz falsch ernährt. "Die Leute haben ihr Putenbrust aus dem Supermarkt gegeben, aber sie braucht auch Knochen und Fell", erzählt der 22 Jahre alte Ernst. Arktika zog sich eine schwere Magen-Darm-Entzündung und einen multiresistenten Keim zu, sie verlor zudem ihr Fell.
"Es handelt sich immerhin um Wildtiere, die kann man nicht einfach ins Wohnzimmer holen", sagt Jenifer Calvi von der Deutschen Wildtiertiftung in Hamburg. Vielfach kümmerten sich Mitarbeiter von Kliniken und Tierarztpraxen in ihrer Freizeit um die Problemfälle, "weil es eine Herzensangelegenheit für sie ist", erzählt Calvi. Tierheime sind oft überfüllt und auf Hunde und Katzen spezialisiert.