Tierheime kämpfen mit gestiegenen Kosten bei mehr Tieren
n-tv
Corona-Nachwehen in Kombination mit Preissteigerungen führen in Thüringens Tierheimen zu schwierigen Zeiten. Dabei bescherten gerade Hunde den Kommunen Rekordeinnahmen, moniert der Tierschutzverband.
Nordhausen (dpa/th) - In Thüringens Tierheimen wird es nach Angaben des Landestierschutzverbands immer enger. "Die Tierheime werden immer voller, die Kosten werden teurer und die politisch Verantwortlichen ergreifen keine Maßnahmen", kritisierte der Vorsitzende des Landestierschutzbunds Thüringen, Kevin Schmidt.
Ein Problem sei, dass sich gerade zur Corona-Zeit manche Menschen unüberlegt einen Hund angeschafft hätten. "Wir hatten davor gewarnt, das zu tun. Die Hundeschulen waren geschlossen; jetzt sind die Tiere nicht richtig ausgebildet geworden und teils verhaltensauffällig", so Schmidt. Überforderte Halter brächten diese Hunde dann ins Tierheim. Dazu hätten sich einige große Hunde zugelegt, obwohl sie nur in einer kleinen Wohnung lebten. Auch aus solchen Konstellationen kämen die Tiere nun in die Einrichtungen.
Ein weiterer Grund für die Entwicklung seien die gestiegenen Kosten in vielen Bereichen des täglichen Lebens - etwa bei der Energie und bei Lebensmittel, darunter auch Tiernahrung. Dass führe zum Einen dazu, dass manche Halter sich ihre Tiere nicht mehr leisten könnten und diese abgeben, so Schmidt. Zum Anderen ließe das auch die Ausgaben in den Tierheimen nach oben schnellen. "Die Preise für Tiernahrung haben sich in etwa verdreifacht." Dazu kämen höhere Gebührenordnungen der Tierärzte.