Tiefbau Konjunkturmotor für Baufirmen - Wohnungsbau kriselt
n-tv
Die Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommerns erholt sich langsam. Doch nicht alle Bereiche verzeichnen wachsende Umsätze.
Schwerin (dpa/mv) - Aufträge aus der Wirtschaft und von der öffentlichen Hand bringen die kriselnde Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern langsam wieder in Schwung, doch der Wohnungsbau bleibt im Keller. Wie der Landesbauverband in Schwerin mitteilte, lagen die Umsätze in den ersten fünf Monaten mit insgesamt knapp 800 Millionen Euro 12 Prozent über dem Vorjahreswert. Ein Grund für das Plus dürften gestiegene Baupreise sein, da die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden unter Vorjahresniveau lag.
Stärkster Bereich war erneut der Wirtschaftsbau, der um gut 18 Prozent zulegte und fast für die Hälfte des Gesamtumsatzes sorgte. Der öffentlich finanzierte Straßenbau verzeichnete ein Umsatzplus von fast 26 Prozent. Ein kräftiger Auftragszuwachs von fast 30 Prozent verspricht den Straßenbaufirmen eine gute Auslastung ihrer Kapazitäten. Fast zwei Drittel der seit Januar vergebenen Aufträge betrafen den Tiefbau, ein Beleg auch dafür, dass der Ausbau des Glasfasernetzes für das Internet vorankommt.
Insgesamt lag die Summe der neuen Aufträge Ende Mai mit 739 Millionen Euro 15 Prozent über dem Wert des gleichen Vorjahreszeitraums. Der Zuwachs fiel im Monat Mai - getrieben vom Tiefbau - mit 48 Prozent außergewöhnlich kräftig aus. "Ob die öffentlichen Investitionen tatsächlich so anhalten, darf angesichts der Haushaltslagen in Kommunen, Land und Bund skeptisch betrachtet werden", sagte Bauverbands-Geschäftsführer Jörn-Christoph Jansen.